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1. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 2

1913 - Langensalza : Beltz
^ Die alten Deutschen. Es war im Bayerland. In dem Dorfe Eining war ein neuer Pfarrer angestellt worden. Eines Tages ging er hinaus, um seine Pfarrfelder zu besichtigen. „Vor einem Felde blieb 'er lange stehen, sah hinein und schüttelte den Kopf. Während überall das Getreide hoch und schön stand, wuchs es an manchen Stellen dünn und niedrig, und immer war es ein viereckiger Fleck, der mitten im grünen Meer so gelb aussah. Da kam auch schon der Bauer Scheuenpflug auf ihn zu. ,Sehen Sie sich die Hitzslecken an, Herr Pfarrer', sagte er. ,Jch habe auf meinem Felde auch einen solchen Hitzsleck, der über fünfzig Meter lang und über zwanzig Meter breit ist. Auch dort am Wege gibt es solche Hitzslecken. Wenn der Sommer trocken ist, dann fällt da in langen Reihen das Getreide um. Die viereckigen Flecke sehen alle aus, als wenn da unten im Boden die Mauern eines Hauses wären!' Andere Bauern, die vorüber gingen, blieben stehen und hörten zu. ,Wenn man auf unserer Flur hinter dem Pslug hergeht und ein wenig tiefer ackert als sonst, stößt man in der Länge von einer halben Stunde und in der Breite von einer Viertelstunde auf Backsteine und allerlei Altertümer; die Mörtelbrocken ackert man mit heraus, und der Pflug wird stumpf. Wenn man an einer solchen Stelle tiefer gräbt, findet man richtige Mauern.' Diese Rede eines Knechtes wurde von den anderen Bauern bestätigt. Jeder wußte etwas Besonderes hinzuzufügen. Als der Pfarrer heimkam, dachte er über alles nach; er wußte, was das alles bebeute. Er verstänbigte sich mit dem Bürgermeister, bestellte viele Arbeiter und begann das Graben im großen. Da gruben sie eine ganze römische Festung aus. Sie war hunbertfünfzig Meter lang und hundertzwanzig Meter breit und hatte vier Wallmauern und vier Tore und zwanzig Türme an den Mauern. Zwischen den Mauern lagen Grabsteine für römische Soldaten und ihre Frauen und Kinder. Sie fanden viele Münzen, Teller, Schüsseln, Krüge, Koch- und Trinkgeschirr, Eimer, dickes Fensterglas, Haarnadeln aus Bein und Armreife aus blauem Glas, Ringe, Messer, Scheren, Beile, Bohrer und Meißel, eine Schnellwage und eine kleine Glocke, viele Nägel, zwei Panzer, ein Schwert und Lanzen. Auch mehrere Gebeine wurden ausgegraben." Solcher Ausgrabungen sind in Deutschland viele unternommen worden. Man hat daraus erfahren, daß hart an der Grenze des alten Deutschlands die Römer gewaltige Festungen errichtet hatten. Auch im Innern Deutschlands hat man Römerfunde gemacht, und dadurch hat sich die Nachricht jener alten Geschichtsschreiber bestätigt, nach der die Römer mehrmals im Lande der alten Deutschen gewesen sind und einen Teil unseres Vaterlandes sogar für einige Zeit beherrscht haben. Zusammenfassung: Was erzählen uns nu n j e n e G e f ch i ch t sf ch r e i b e r und Funde im einzelnen von unseren Vorfahren? 1. Wie unser Vaterland in alter Zeit aussah. In der Zeit, da Jesus Christus auf Erden wandelte, war unser Vaterland noch eine undurchdringliche Wildnis. Dichter Urwald bedeckte den größten Teil des Landes. Meilenweit mußte man wandern, ehe man ans den Wäldern herauskam. Da gab's kein Gasthaus, welches dem müden Wanderer Erquickung bot und ihn zur nächtlichen Rast einlud. Mächtige Bäume ragten gen Himmel, und ihr dichtes Laub ließ das Sonnenlicht kaum zum Boden gelangen. Daher war die Luft feucht und kühl und meistens von Nebel erfüllt. Der schöne blaue Himmel war selten zu sehen; er wurde von grauen Wolkenmassen verfinstert. Der Waldesboden war von dichtem Strauchwerk be-

2. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 4

1913 - Langensalza : Beltz
4 Die alten Deutschen. schaffen, ohne Ausdauer in Mühe und Arbeit und am wenigsten fähig sind, Durst und Hitze zu ertragen. An Kälte und Hunger dagegen hat den Germanen sein Himmelsstrich gewöhnt." Unsere Geschichtsforscher haben gefunden: Die Germanen stammten wie die Griechen und Italiker von der großen Völkerfamilie der Jndogermanen ab, die in grauer Vorzeit in dem großen Steppengebiete an der unteren und mittleren Wolga gewohnt haben sollen. Man hat nämlich die Sprachen der einzelnen Völker, die Europa heute bevölkern, miteinander verglichen und dabei entdeckt, daß eine ganze Reihe von Wörtern allen gemeinsam ist, natürlich nicht bis auf den Laut und Buchstaben. Daraus hat matt geschlossen: Also müssen wohl alle früher einmal dieselbe Sprache gehabt haben. Von dem ursprünglichen Stammvolk haben sich dann im Laufe der Zeiten ganze Stämme abgesondert; das Wolgagebiet war bald so dicht bevölkert, daß alle Jndogermanen mit ihren reichen Rinder-, Schaf- und Ziegenherden nicht mehr Raum hatten. Darum verließen große Haufen mit ihrem beweglichen Gut, ihren Karren und Herden, die alten Plätze und zogen nach Osten und Norden. So wurden von ihnen schließlich Skandinavien, Jütland, sowie das ganze Binneneuropa, das Land zwischen Karpathen, Alpen, Rhein, Nord- und Ostsee besiedelt. Diese weiten Gebiete waren vor der Einwanderung der Germanen schon bewohnt. Es wohnten hier die Kelten. Sie wurden durch die anstürmenden Germanen über den Rhein gedrängt. Überschrift? Zusammenfassung: Wie die Germanen in Deutschland einwanderten. 3. Wie werden unsere Vorfahren in dem unwirtlichen und rauhen Lande gelebt haben? Das Lehmannsche Bild „Germanisches Gehöft" hängt vor der Klasse. Durch die Betrachtung desselben wird unter Ergänzung des Lehrers folgender Stoff gewonnen: A. Städte gab es im alten Deutschland nicht. Nur hin und wieder traf man auf kleine Dörfer. Aber diese sahen ganz anders aus als unsere Dörfer. Straßenzüge gab es nicht. Die einzelnen Wohnungen lagen zerstreut und weit voneinander. Wo dem Germanen gerade ein freier Platz am Walde, eine Wiese, eine Ouelle oder ein Feld behagte, da siedelte er sich an. Bergabhänge und Sandhügel wurden als Bauplätze bevorzugt. Wie mögen die germanischen Wohnungen ausgesehen haben? Steinerne Häuser kannten unsere Vorfahren noch nicht. Sie errichteten sich Holzbauten. Unbehauene Baumstämme wurden übereinander geschichtet und die Zwischenräume mit Moos und Reisig verstopft und mit Lehm verklebt. Die meisten Häuser waren schlichte Fachwerkbauten. Aus Baumstämmen wurde zunächst ein Hausgerüst errichtet. In den einzelnen Feldern schichtete man Pfähle aneinander, und die Zwischenräume verstopfte man mit Stroh und Schilf, das man wieder mit einem Lehmbrei bewarf. Die Dächer wurden mit Schilf und Stroh gedeckt. Unter den mächtigen Eichen hatte das Wohnhaus einigermaßen Schutz gegen den Sturm. An den Hof grenzte auf der einen Seite die Wiese, auf welcher die Pferde, Fohlen, Kühe und Rinder weideten, während auf der anderen Seite die Ackerflur sich weithin ausdehnte. Zwischen beiden lag der durch eine Wallhecke eingehegte Kamp (Hof). Nahe oberhalb des Hofes befand sich die Bleiche, auf die man durch eine in den Hofraum eingelassene Pforte gelangte, und auf welcher lange Streifen weißen Leinens ausgebreitet lagen.

3. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 39

1913 - Langensalza : Beltz
Die Völkerwanderung. So zogen die Vertriebenen viele Tage langsam südwärts. Endlich gelangten sie an die Grenze des Römerreichs. Vor der ungeheuren Menge der wild aussehenden, reckenhaften Gestalten erschraken die römischen Grenzwächter. Boten wurden zum Kaiser geschickt, die ihn um Aufnahme der Wanderer bitten sollten. Tie Bitte wurde gewährt, und die Germanen durften sich gegen das Versprechen, Frieden mit den Römern zu halten und die Grenze verteidigen zu helfen, ansiedeln. Überschrift? Wiedergabe: Die Einwanderung und Ansiedelung der Westgoten. b) Eine Zeitlang wohnten die Westgoten friedlich neben den Römern. Der Kaiser hatte ihnen Beamte gegeben, die ihnen Lebensmittel verkaufen mußten. Aber die römischen Beamten waren habgierig. Sie betrogen die Westgoten, verkauften ihnen für schweres Geld Hundefleisch, und wenn sie es nicht bezahlen konnten, dann nahm man ihnen Hab und Gut. Was war die Folge? In ihrer Not schlossen sich die Westgoten fester zusammen, erhoben einen ihrer kühnsten Männer, Alarich, auf den Königsschild und empörten sich gegen die Bedrücker. Sie schlugen die Römer und zogen unter Alarichs Führung siegend und plündernd durch die ganze Balkanhalbinsel. Dann erhielten sie abermals Wohnsitze, und Almich wurde sogar zum römischen Statthalter ernannt. Aber das tapfere Volk wollte sich nicht als Unterworfene behandeln lassen, sondern sich lieber im Kampfe ein eigenes Reich gründen. Darum trugen sie ihre Waffen nach Italien hinein. Ganz Rom zitterte vor ihnen. Doch es gelang, Alarich durch Zahlung ungeheurer Geldsummen zum Rückzüge zu bewegen. Nun rückte er vor die Festung Ravenna. Honorius, der feige Kaiser, hatte hinter ihren starken Mauern Zuflucht gesucht. Alarich wollte ihn gefangen nehmen. Aber es gelang ihm nicht, an die Stadt heranzukommen. Sie war von weiten Sümpfen umgeben. Da zogen die Goten abermals nach Rom. Alarich schloß es ringsum ein und bewachte den Tiberfluß, um die Zufuhr von Lebensmitteln nach der Stadt zu verhindern. Da stieg die Not der Bewohner aufs höchste. Hungersnot und Pest rafften Taufende hinweg. Endlich gaben die stolzen Römer nach. Sie schickten Gesandte zu Alarich und suchten Frieden zu schließen. Der Gotenkönig versprach abzuziehen, wenn ihm alles Gold und alle Kostbarkeiten, die sich in der Stadt befanden, überliefert würden. Da mußten die Römer ihre goldenen und silbernen Schmuckgegenstände, den goldenen Zierat, der die Bilder der Götter schmückte, und die goldenen und silbernen Statuen einschmelzen. Als sie das Geld samt allen seidenen Gewändern und kostbaren Fellen dem Sieger zu Füßen gelegt hatten, zog dieser nach Norden ab. Doch der Kaiser weigerte sich hartnäckig, den Goten ein Stück Land zur Begründung eines eigenen Reiches abzutreten. Nun erschien Alarich wiederum vor Rom, stürmte die schöne Stadt und ließ sie drei Tage lang plündern. Aber die heiligen Stätten und die Wehrlosen verschonte er. Überschrift? Wiedergabe: Die Eroberung Italiens unter Alarichs Führung. c) Nachdem die stolzen Römer gedemütigt worden waren, zogen die Goten gen Süden. Hier lagen sie lange Zeit. Dann faßte Alarich den Entschluß, nach Sizilien und Afrika überzusetzen, um dort ein neues Gotenreich aufzurichten. Das ganze Gotenvolk befand sich bereits auf dem Meere. Da erhob

4. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 111

1913 - Langensalza : Beltz
Heinrich Iv. 111 und weltlichen Fürsten eine Versammlung abhalten wollten, uin ihn abzusetzen. Dieser schimpfliche, verräterische Plan mußte vereitelt werden. Voll inneren Grimmes eilte Heinrich nach dem Rheine. Und hier sand er endlich die langersehnte Hilfe. Die Bürger in den fürstlichen Städten waren mit ihren Landesherren längst unzufrieden. In Worms war es jetzt zu einer offenen Empörung gekommen, die Bürgerschaft dieser Stadt hatte ihren Bischof verjagt. In allen Städten begann es zu gären. König Heinrich wurde in Worms sehr freundlich aufgenommen. Dafür schenkte er der Stadt das Recht, an Stelle des Bischofs die Rbeinzölle einzunehmen. So gewann er die Herzen der rheinischen Bürger im Sturme. Um ihre Länder und Rechte zu retten, erklärten sich die rheinischen Bischöse jetzt für Heinrich. Es war vor allen der Erzbischof Anno von Köln, der sich bemühte, zwischen den Sachsen und dem Könige Frieden zu stiften. Nach langem Verhandeln kam man endlich zur Einigung. Die Sachsen stellten harte Bedingungen, und Heinrich mußte sie annehmen: Die Sachsen dursten die Zwingburgen niederreißen, sie durften ihre alten Freiheiten und ihr Stammesrecht behalten, und außerdem mußte ihnen der König völlige Straflosigkeit zusichern. Mit Jubel gingen nun die siegesbewußten Sachsen ans Werk. Sie legten eine Zwingburg nach der andern nieder. Die Mauern der Harzburg wurden geschleift und sämtliche dazugehörigen Gebäude dem Erdboden gleichgemacht. Die^ Wälle wurden abgetragen und die Gräben verschüttet. Ans der stolzen Kaisertrutzfeste war ein Trümmerhaufen geworden. Aber damit gaben sich die wütenden Bauern noch nicht zufrieden. Ihr ganzer Haß gegen das Kaiserhaus tarn zum Ausdruck, als sie die Burgkirche erbrachen und in Brand steckten. Die Altäre wurden zerschlagen. Nicht einmal die Gräber der Verwandten des Königs wurden geschont. Die Sachsen erbrachen die Särge und warfen die modernden Gebeine in den Wald. Diese Roheit durste nicht ungestraft bleiben. König Heinrich war aufs tiefste erregt. Er schickte Boten zu den Bischöfen und den weltlichen Fürsten und ließ sie zur Hilfe gegen die Kirchen- und Grabschänder aussortiern. Da konnten und dursten sie ihren Beistand nicht versagen. Nun rückte Heinrich mit einem bedeutenden Heere gegen die Sachsen vor. Trotz der Schandtaten, die sie verübt hatten, unterhandelte er zunächst mit ihnen und sicherte ihnen zu, daß sie nicht bestrast werden würden, wenn sie ihre Führer ausliesern würden. Aber die sächsischen Adligen verstanden, ihre Bauern zusammenzuhalten. Des Königs Anerbieten wurde rund abgelehnt. Da rückte er in Sachsen ein und schlug die Empörer (auf dem Homburger ^-eld) bei Langensalza, 1075. Die sächsischen Großen unterwarfen sich bedingungslos dem Sieger, und Heinrich ließ alle verhaften. Die königlichen Burgen wurden wieder aufgebaut und mit königlichen Dienstmannen aus Süddeutschland besetzt. Die Lehnsgüter der eingekerkerten sächsischen Großen zog Heinrich ein und ließ sie von rheinischen und schwäbischen Dienstmannen verwalten. Eine große Menge fremder Krieger kam damals nach Sachsen, und der König wußte, daß er sich aus sie verlassen konnte. Er selbst hielt nun wieder Hos auf der Harzburg, und die sächsischen Bauern mußten Abgaben an Getreide Heu, Gartenfrüchten und Vieh liefern wie vordem. So lag Sachsen besiegt dem Könige zu Füßen. Und in dem Kriege hatte ^ noch einen zweiten großen Erfolg errungen: Die Großen des Reiches, die Lnfchofe und weltlichen Fürsten, welche ihm bisher feindselig gegenübergetreten waren, hatten ihn als Oberherrn des Reiches anerkannt und ihm Beistand geleitet, wie es feit Otto dem Großen ihre Pflicht war. Heinrich war wirklicher

5. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 158

1913 - Langensalza : Beltz
158 Das Rittertum. Darauf übergab der Herr Kardinal dem Knappen nachstehendes Gelöbnis, und der Knappe las dasselbe laut vor allen Anwesenden ab, also: ,Jch, Wilhelm, Graf von Holland, des heiligen Reiches freier Lehnsmann, gelobe eidlich die Beobachtung der ritterlichen Regel bei dem heiligen Evangelium, das ich mit meiner Hand berühre? Nachdem dieses also gesprochen worden war, gab der König von Böhmen dem Knappen einen gewaltigen Schlag an den Hals und sprach: ,Zur Ehre des allmächtigen Gottes nehme ich dich zum Ritter an und empfange dich mit Glückwunsch in unserer Genossenschaft. Aber gedenke, wie der Heiland der Welt vor Hannas, dem Hohenpriester, für dich geschlagen und vor Pilatus ist verspottet und gegeißelt und mit Dornen gekrönt worden, vor dem Könige Herodes mit einem Mantel bekleidet und verhöhnt und vor allem Volke an das Kreuz gehängt; an dessen Schmach zu gedenken, bitte ich dich; dessen Kreuz auf dich zu nehmen, rate ich dir; dessen Tod zu rächen, ermahne ich dich.' Nachdem so alles feierlich vollzogen und auch die Messe gelesen war, rannte der neue Ritter unter dem Schalle der Posaunen und Pauken und Trompeten dreimal im Lanzenspiel gegen den Sohn des Königs von Böhmen, und darauf bestand er noch einen Turnierkampf mit blinkenden Schwertern. Auch feierte er mit großen Kosten ein Hoffest drei Tage lang und verteilte dabei an die Anwesenden reiche Geschenke." Vertiefung. Hervorgehoben werden: Die Feierlichkeit der Handlung sollte schon äußerlich die hohe Bedeutung des Tages für den neuen Ritter dartun. Die Bedeutung des Ritterschlages. Die Pflichten des Ritters: Verteidigung der Kirche und des Evangeliums, Schutz der Witwen und Waisen, Bewahrung des Landfriedens, Rettung der Unschuldigen, ehrenhaftes Verhalten in jedem Dienste, Gehorsam gegen den Kaiser, unsträflicher Wandel. Ergänzung: Während der Kreuzzüge kamen noch folgende Aufgaben hinzu: Schutz der christlichen Pilger, Pflege der Kranken, Kampf gegen die Ungläubigen. Diejenigen Ritter, welche sich diesen Aufgaben besonders widmen wollten, traten einem geistlichen Ritterorden bei. Überschrift? Zusammenfassung: Wie Graf Wilhelm von Holland zum Ritter geschlagen wurde. (Die Schwertleite.) 3. D i e Ritterburg. Wo die Ritter wohnten. a) Unterrichtsgang nach einer heimatlichen Burg. Beobachtung und Sammlung des Materials an Ort und Stelle. In der nächsten Geschichtsstunde wird es nach folgenden Gesichtspunkten geordnet: a) Lage der Burg, b) Baulichkeiten: Hohe Mauern, Türme, Burgtor, Brücke; Burggraben, das Innere des Burgtores, der Burghof, der Bergfried; Wirtschaftsräume, Wohn-räume, Rittersaal. b) Wenn der Unterricht nicht von der Betrachtung einer heimatlichen Burg ausgehen kann, so wird der im folgenden zusammengestellte Stoff unter Zuhilfenahme des Lehmannschen Bildes „Die Ritterburg" gewonnen: Die Ritter wohnten in Burgen. In bergigen Gegenden waren diese auf

6. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 159

1913 - Langensalza : Beltz
Das Rittertum. 159 schwer zugänglichen Höhen errichtet. Meist war nur von einer Seite her ein Zugang zur Burg möglich. Auf den anderen Seiten fiel der Burgberg steil ab, fo daß von hier aus feindliche Überfälle nicht zu fürchten waren. In der Ebene umgaben die Ritter die Burgen mit einem tiefen, breiten Graben. Viele waren mitten im Sumpfe oder innerhalb von Flußwindungen erbaut. Solche Burgen hießen Wasserburgen. Wir steigen auf der B u r g st r a ß e zu einer Höhenburg empor. Die Burgstraße schlängelt und windet sich vielfach und ist so eng, daß nur ein Reiter Platz hat. Sie ist so angelegt, daß der Reiter beim Aufstieg immer die rechte Körperseite der Burg zugekehrt hat. Oben angekommen, schreiten wir über eine steinerne Brücke, die über den Burggraben führt. Sie bricht in der Mitte plötzlich ab. Die an Eisenketten hängende Zugbrücke wird herabgelassen, und wir treten durch das Grabentor in das Vorwerk und durch ein zweites Tor in einen weiten Hof, den Zwinger. Hier liegen einige für die Dienerschaft des Burgherrn bestimmte Gebäude. Wir überschreiten den Hof und gelangen zum Haupttor, durch welches wir in die V o r b u r g treten. Wir sehen Scheunen, Remiesen, Ställe und kleine Häuschen für die Knechte und Mägde. Art der andern Seite liegt der B u r g g a r t e n. Durch das vierte und letzte Tor kommen wir in den i n n e r n B u r g h o f. In der Mitte desselben steht ein mächtiger viereckiger Turm, Bergfried genannt. Die Sage erzählt von ihm, daß er so alt war wie der Herrensitz des hier hausenden Rittergeschlechts. Aus den Rissen der von mächtigen^Steinblöcken errichteten Turmmauern wachsen kleines Gesträuch, Grasbüschel und langhalsige Fingerhutstauden. In Zeiten der Belagerung diente der Bergfried als letzte Zufluchtstätte, und erst nach seiner Erstürmung galt die Burg für verloren. Das unterste seiner vier Stockwerke ist das Burgverließ, ein finstrer, oft modriger Kellerraum, in dem mancher gefangene Feind in entsetzlicher Haft feine Tage verbrachte, falls er von den Seinen nicht freigekauft wurde. Im zweiten Stockwerk des Bergfrieds lag die Rüst- und Schatzkammer des Burgherrn. Ganz oben hielt der Turmwächter Ausschau. Das ansehnlichste Gebäude der Hauptburg ist d a s H e r r e n h a n s (der Palas). Im Unterstock desselben liegt die Küche, und daneben bemerken wir weite Hallen ans Stein; der Oberstock ist aus dicken Holzbalken zusammengefügt, die über das Erdgeschoß weit vorragen. In die oberen Räume gelangt man nur vom Hofe aus auf einer Freitreppe, die in eine zierlich geschnitzte und mit kleinen Fenstern versehene Galerie mündet. Von hier aus betreten wir den geräumigen Rittersaal, in dem die Festlichkeiten veranstaltet und die Gäste empfangen wurden. Über dem Saale liegen die Frauengemächer (Kemenaten), Fami-lienwohnräume und die Fremdenzimmer. Vom Rittersaal ans treten wir über eine Schwelle in einen kleinen Flügelbau, die Burakapelle. Überschrift? Zusammenfassung: Die Ritterburg. 4. Wie sich der Ritter vor Verwundungen durch den Gegnerzuschützen suchte. Seine Hauptbeschäftigung war der Kampf. Demgemäß kleidete er sich auch. Die Ritterrüstung bestand aus dem Speer, Schwert, Schild, Harnisch und Helm. Der Speer diente als Stoß- und Wurfwaffe. Das Schwert war die wichtigste ritterliche Waffe. Es hing an einem kostbaren Gürtel und reichte dem Ritter bis zu den goldenen Sporen herab. Die linke Hand, von

7. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 128

1913 - Langensalza : Beltz
1-° Der erste Kreuzzug. Brücke, die bis auf die Stadtmauer reichte. Die Unsern hatten die Mauern gewonnen, und Gottfried war der erste, der gegen die Türken anstürmte. Immer mehr Ritter und Fußgänger drängten vom Turme aus nach. Biele konnten es nicht mehr erwarten, bis sie vom Turme aus hineinkämen, sondern stellten viele Leitern an die Mauer und stiegen darauf hinauf und drangen in die Stadt. Dis Türken flüchteten sich in die engen Straßen. Bald waren die Unsern im Besitz des Tores, öffneten es und ließen das ganze Kriegsvolk, das draußen wartete, herein. In geschlossenen Gliedern durchzogen Gottfried und die Seinigen mit gezogenen Schwertern die Straßen und Plätze der Stadt. Sie hieben alle Feinde nieder, die sie fanden: Männer, Frauen, Greise und Kinder. Überall lagen die Erschlagenen umher. Die Sieger konnten keinen andern Weg mehr finden als über die Leichen und wurden selber mit Schaudern erfüllt. Unterdessen waren sie bis an den Tempel vorgedrungen. Hierin hatte sich der größte Teil der Bewohner geflüchtet. Aber die Christen drangen auch ins Gotteshaus ein und stießen, was ihnen in den Weg kam, erbarmungslos nieder. Als die Sieger den Widerstand der Türken gebrochen und fast alle getötet hatten, legten sie die Waffen ab und reinigten sich die Hände vom Blute der Erschlagenen. Darauf zogen sie barfuß und im Büßerhemde demütig nach der Kirche des heiligen Grabes, beugten hier ihre Knie und verrichteten heiße Dankgebete. (Nach Wilhelm von Tyrus.) Überschrift: Die Belagerung und Eroberung Jerusalems. Zur Besprechung und Vertiefung. Warum ging der Vortrab unter? Warum hatte das Hauptheer besseren Erfolg? Warum war der Vormarsch gen Jerusalem so beschwerlich? Hervorhebung der Schwierigkeiten der Belagerung: Mühsame Beschaffung der Belagernngswerkzeuge, starke Befestigung, heldenmütige Verteidigung. Die Sieger haben bei dem entsetzlichen Blutbade in der heiligen Stadt ihrem Christennamen wenig Ehre gemacht. Nachweis! Wie kam es, daß das Unternehmen gelang? (Begeisterung, Geduld, Ausdauer, Tapferkeit der Kreuzfahrer.) Überschrift? Zusammenfassung: D e r Verlauf des 1. Kreuzzuges. 3. Wie suchten nun die Christen das durch soviel Kampf und Entbehrungen Errungene zu erhalten? Sie wählten den tapferen Gottfried von Bouillon zum Könige von Jerusalem. Doch er lehnte den stolzen Titel ab und nannte sich nur „Beschützer des heiligen Grabes"; denn er wollte nicht eine goldene Krone tragen, wo der Heiland eine Dornenkrone getragen hat. Als er starb, erhoben die Christen seinen Bruder zum Könige von Jerusalem. Er nahm die Krone an. Überschrift? Zusammenfassung: Der Erfolg des 1. Kreuzzuges. Ob der Bestand desneuen Königreichs gesichert und vvndauer war? Die Türken waren darauf bedacht, das Verlorene wiederzugewinnen. Nach wie vor waren die christlichen Pilger ihren Bedrückungen und Drangsalierungen ausgesetzt. Darum mußten immer wieder neue Kreuzzüge unternommen werden.

8. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 132

1913 - Langensalza : Beltz
132 Der erste Kreuzzug. Relig ivs-Sittliches: „Liebet eure Feiude." „Trachtet am ersten nach dem Reiche Gottes." „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut." (Detboöifcbe Rufgaben. Warum heute keine Kreuzzüge ins heilige Land mehr unternommen werden. Das Schicksal der Christen in Palästina in der Gegenwart. Was uns heute noch an die Zeit der Kreuzzüge erinnert: Der Johanniter-unb der ‘Deutschrttterorben. Die Herrschaft der Türken in Kleinasien und Palästina. Unsere gegenwärtigen Handelsbeziehungen zum Morgenlande. Die Kreuzzüge, eine Völkerwanderung nach dem Osten. Vergleich derselben mit der großen Bölkerwanberung nach Ziel, Beweggrunb und Erfolg. Deutschland) und das beutsche Volk vor und nach den Kreuzzügen. Die Kreuzzüge und die Kämpfe des Papstes mit Heinrich Iv. in ihrer Bebeutung für die Stärkung der Macht des Papsttums und der Kirche. Jesu Einzug in Jerusalem und der Einzug der Kreuzfahrer 1099. Das menschliche Leben — auch ein Kreuzzug ins gelobte Land. (Seihtet, Der Kreuzzug. Strophe 5: „Des Lebens Pf ab durch Wellentrug — und heißen Wüstenfanb, — es ist ja auch ein Kreuzeszug — in das gelobte Land.") Aussätze und Bilber: Wie sich ein Ritter baheini für die Teilnahme am Kreuzzuge vorbereitet. Die Verschiebung auf dem Burghofe. Wie der Kreuzritter am Fuße des Burgberges feinen Lieben den letzten Abschiedsgruß zuwinkt. Die Ankunft auf dem Sammelplätze. Auf beut Ritt zum Kreuzheere. Im fr ent den Land. Int Lager vor Antiochien. Auf dem Wege zur heiligen Stadt. Die Gebanken des Kreuzfahrers beim Anblick Jerusalems. Im Zeltlager vor den Mauern Jerusalems. Die Vorbereitungen zur Belagerung. Die Sehnsucht nach der Heintat. Der heim kehr enbe Krieger schilbert seine Erlebnisse und Einbrücke. lzezlebung zur Gegenwart: Der Balkankrieg 1912—1913. Heute liegen die Türken abermals im Kriege mit einer Reihe christlicher Völker des Abenbtanbes. Und das ist ein furchtbarer, schrecklicher Kampf; auch für uns und die Franzosen und Englänber und die Österreicher konnte er balb schon gefährlich werben. Wir haben schon öfter bavort gesprochen und in den Zeitungen gelesen, wie schrecklich die Greuel finb, die ba unten im Wetterwinkel Europas verübt werben, und daß es den Türken in dem Kriege recht schlecht geht.

9. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 141

1913 - Langensalza : Beltz
Friedrich Rotbart. 14l und traten damit stolz und trotzig auf. Sie wählten sich ihre Bürgermeister und Beamten selbst und ließen sie sich von keinem Kaiser vorschreiben. Heinrich Iv. hatte in Italien fast alles Ansehen verloren, und damals schon stellten sich die reichen Städte so, als hätten die Kaiser ihnen nichts zu befehlen. Heinrich Iv. hatte mit dem Bürgerkriege im Heimatlande zu tun und konnte sich um die Pflichten der norditalienischen Städte nicht viel kümmern. Die reichste, mächtigste Stadt war Mailand. Es hatte sich viele benachbarte kleine Städte und Dörser untertan gemacht und bedrückte sie durch Steuern und Zölle. Als Barbarossa auf seinem ersten Römerzuge nach Norditalien kam, waren vor ihm die Gesandten der bedrängten Städte erschienen und hatten viele Klagen über die Gewalttätigkeiten der Mailänder vorgebracht. Der Kaiser ließ die stolze und übermütige Stadt auffordern, die unterjochten Gemeinden freizugeben und ihn als den rechtmäßigen Cberhemt zu achten. Mailand weigerte sich, pockend auf seine Macht und seinen Reichtum. Da entschloß sich Barbarossa, die Widerspenstige zu zwingen. Mit einem Heere zog er nach der Lombardei und vor die Tore Mailands. Die Stadt gab den Widerstand auf und unterwarf sich. Andere widerspenstige Städte folgten klüglich dem Beispiele. Nun wollte der Kaiser ein für allemal Ordnung schaffen. Er ließ mehrere Rechtsgelehrte zu sich kommen und von ihnen zusammenstellen und aufschreiben, was die reichen Städte ihm an Abgaben, Marktzöllen, Brückenzöllen und Hafengeldern zu zahlen verpflichtet waren. Den Städten ließ er sagen: „Ihr könnt eure Rechte behalten, wenn ihr nachweisen könnt, daß sie euch von meinen Vorgängern zugestanden worden sind." Dazu waren sie freilich nicht in der Sage; denn sie hatten sich ja ihre Rechte selbst angemaßt. So verfügte nun Barbarossa: „Alle Zölle gehören mir als eurem Landesherrn." Damit die Abgaben pünktlich und richtig abgeliefert würden, setzte er in allen Städten kaiserliche Statthalter ein. Nur wenige Städte fügten sich. Die meisten wurden hartnäckiger und unwilliger. Den größten Widerstand leistete die Bürgerschaft Mailands. Als ihr selbstgewählter Bürgermeister das stolze, prächtige Stadthaus verlassen und es dem kaiserlichen Statthalter räumen mußte, entstand ein Volksaufruhr. Die Bürgermehr griff zu den Waffen. Der Statthalter konnte sich nur durch eilige Flucht vor der Wut des Volkes retten. Jetzt bedrückten die Mailänder die kleinen Nachbarstädte härter als zuvor und belästigten die Anhänger des Kaisers, so viel sie konnten. Überschrift? Zusammenfassung: Der Trotz und Ungehorsam dernord-italiertischen Städte. b) Der Ungehorsam mußte bestraft werden. So entstand ein blutiger, hartnäckiger Streit zwischen dem Kaiser und den lombardischen Stadtgemeinden. Viermal mußte Barbarossa deswegen seine Truppen nach Italien führen und für feine kaiserliche Machtstellung kämpfen; jedesmal, wenn er den reichen Städten den Rücken gewandt hatte, trotzten sie von neuem. Viel deutsches Blut ist damals in Italien geflossen, und lange Jahre mußte Barbarosj'o dieses Streites wegen von Deutschland fernbleiben. Sein Zorn traf vor allen die widerspenstigen Mailänder. Mit großer Heeresmacht zog er gegen die trotzige Stadt und belagerte sie. Von allen Seiten ließ er sie einschließen. Die Bewohner suchten ihn daran zu hindern und griffen die kaiserlichen Truppen an verschiedenen Stellen an. Aber alle ihre Ausfälle wurden blutig zurückgeschlagen. Barba-ossa beschloß, die Tore der Stadt im Sturm zu nehmen. Doch die Belagerten

10. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 186

1913 - Langensalza : Beltz
186 Die deutsche Stadt im Mittelalter befreit. Mit um so größerer Zähigkeit hielten sie nun an der Zunftordnung fest. Der Jnnungszwcmg bestand bis vor ungefähr hundert Jahren. Den Bemühungen des damaligen preußischen Staatskanzlers Grafen von Hardenberg gelang es, ein Gesetz zur Annahme zu bringen, nach welchem jedermann ein Gewerbe ausüben darf, welches er will. Das nennt man die G e -Werbefreiheit. Auch die Innungen bestehen heute noch; sie haben aber nicht mehr die Bedeutung wie im Mittelalter. Wohl wird jetzt noch dafür gesorgt, daß die Handwerker gute und billige Rohstoffe erhalten, daß die Lehrlinge von geschickten Meistern ordentlich ausgebildet werden und nach beendeter Lehrzeit ihr Geschick in einer Gesellenprüfung erweisen müssen. Über das alles wachen jetzt die Ha.ndw erkskamm ern, die im Jahre 1900 durch kaiserlichen Erlaß eingeführt worden find. Die Handwerkskammern haben auch Fachschulen für Handwerker errichtet. Eine solche Fachschule für Bandwirker besteht z. B. in unserm Nachbarort Ronsdorf; Wermelskirchen hat eine Fachschule für Schuhmacher, und in Remscheid gibt es eine königliche Fachschule für Maschinenschlosser. Die Mitglieder der Handwerkska mm ern werden von den Handwerkerinnungen, den Gewerbe- und Handwerkervereinen gewählt: wählbar sind nur tüchtige Handwerker, welche im Bezirk der Handwerkskammer wohnen, seit mindestens drei Jahren ein Handwerk selbständig betreiben und das Recht haben, Lehrlinge auszubilden. Alle Handwerkskammern stehen unter der Aufsicht der Regierung. Zusammenfassung des Ganzen: Die Entwicklung der Städte und des städtischen Lebens. Zur Belebung und Erweiterung: Timmv Schneck und Gilbrecht Henneberg, die zwei Handwerksgesellen. (Julius Wolff, Der Sülfmeister.) 1. Es fing schon an zu dämmern, und zwei jugendliche Wanderer beeilten sich, um die Stadt noch vor Toresschluß zu erreichen. Ungefähr hundert Schritte vor dem Tore machten sie Halt, um sich gehörig instand zu setzen, daß jeder nach seines Handwerks Gebrauch und Gewohnheit in die Stadt einziehe. Sie reinigten ihre Kleider von den Spuren des Weges, dann nahm Gilbrecht das Felleisen vom Rücken, schnürte es auf, langte fein Schurzfell heraus und schnallte es so über das Felleisen herüber, daß der Kreuzriemen nachher gerade über feinem Kopfe zu sehen war. Timmo schlang den Tragriemen über die linke Schulter, so daß ihm fein Ranzen am linken Ellbogen hing. Den Stock führte jeder in der Rechten. So und nicht anders mußten sie in jebe Stadt einziehen; das war ihnen eingeprägt worden, als sie vom Stande eines Jungen feierlich losgesprochen und zum Knecht und Gesellen gemacht worden waren, und kein ehrbarer Handwerksknecht im ganzen Reiche wich jemals von diesen peinlich genauen Vorschriften ab. Als sie nun an den mächtigen Turm herankamen, hörten sie, wie die beiden großen Torflügel eben knarrend zugeschoben wurden und Riegel und Ketten dahinter raffelten und klirrten. Aber in dem einen Torflügel war noch ein besonderes kleines Pförtchen für Fußgänger; das erreichten sie gerade noch im letzten Augenblick vor feinem Schluß, und wie Gilbrecht als der erste hineinsprang und jubelnd rief: „Hurra! ich bin drin in Lüneburg!" stand er dicht vor dem graubärtigen Torwart, der fast erschrocken zurückprallte und zornig ausrief: „Holla fachte, Gesindel! was soll das bedeuten? was wollt ihr? wer seid ihr?" Schnell griff er mi; der einen Hand nach feiner Hornlaterne, die am Boden stand, und mit der andern nach einem kurzen Spieß, der daneben
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